Cromwell Fazit nach 25'000km

Eljowa64

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Hallo Liebe Brixton Community

Ich habe mir vor fast zwei Jahren im Dezember meine leicht gebrauchte (2021er Jahrgang mit 2'500km) Cromwell 125 gekauft.
Mit dem Motorrad habe ich unglaublich tolle und vor allem positive Erfahrungen gemacht, welche ich unbedingt mit euch teilen möchte, weil dieses Forum ja eigentlich hautpsächlich zum besprechen von Problemen und negativen Punkten verwendet wird und ich persönlich vor zwei Jahren als ich mir überlegt habe die Brixton zu kaufen, immer mehr daran gezweifelt habe (weil man ja nur von Problemen liest in Foren und das mir als unerfahrener Leser nicht wirklich bewusst war). Deshalb möchte ich denjenigen, die sich überlegen das Motorrad zu kaufen oder nicht wissen was alles damit möglich ist die Suche erleichtern und wirklich alle meine persönlichen Erfahrungen teilen.

Angefangen hat meine Geschichte mit der Cromwell (natürlich) mit einer Check-Engine Light nach nur etwa 500km fahrt nachdem ich meinen Lernfahrausweis (Schweiz) im April 2023 endlich gemacht habe. Das ganze war jedoch zu 100% mein Fehler. Im Zeitraum zwischen Dezember und April habe ich das Motorrad dutzende male gestartet (auch bei sehr kalten Temp.), jedoch lief sie nie lange genug um warm zu werden und somit Kondensation aus dem Auspuff zu "verdampfen"? Long story short: Zündkerze und Lambdasonde mussten gewechselt werden (Fehlercodes wurden vom Händler ausgelesen weil man bei der Euro 5 ja nicht mehr mit dem Zündschloss auslesen kann...)

Bei 5000km musste ich dann die Kette wechseln.
Bei xxxx km habe ich die Reifen gewechselt auf Bridgestone Battlax BT-46 (sind deutlich, deutlich besser wie die Chinareifen vor allem beim Bremsen!!!!)
Bei xxxx km ist der Kennzeichenhalter gebrochen (hab ein Schlagloch erwischt welches das ganze Motorrad in die Luft geschleudert hat)
Bei 24'000km musste ich die hinteren Radlager und Bremsen komplett vorne/hinten ersetzen.
Der "Grosse Service" ist so teuer, weil der Vorbesitzer das Motorrad umgeschmissen hat und wir erst da bemerkten das der Lenker verbogen ist...
Screenshot 2024-11-08 104626.png

So, dass waren alle "Probleme", die mir in meinen 25'000km entgegen gekommen sind. Nun würde ich euch aber gerne ein paar Beispiele geben, was ich mit dem Motorrad alles gemacht habe. Das wird einige sicher überraschen

Vorweg: Ich bin mit dem Motorrad absoluten jeden Tag der über 0°C war in die Schule gefahren (~15km)

Im Zeitraum vom April bis zu den Sommerferien 2023 bin ich hauptsächlich in der NordWestSchweiz herumgefahren. Ich wusste noch nicht, wie lange das Motorrad braucht um gerade bei kalten Temperaturen aufzuwärmen, also habe ich sie oft kalt bis an den Begrenzer gedreht weil ich an einem Berg wohne mit teilweise bis zu 20% steigung.

Nach den Sommerferien bin ich dann das erste mal auf eine ein wenig längere Tour (wir gehen bei jedem Beispiel davon aus, dass ich in der Umgebung von Basel wohne) mit meinem Vater, der sich nachdem er 1 mal mit der Brixton gefahren ist sich (wieder) schockverliebt hat in Motorräder und sich eine Triumph Bonneville T120 gekauft hat. Wir sind auf eine 2 Tägige Tour mit dem Zelt bei dem der erste zwischenstop in Yverdon an einem Zeltplatz war. Auf der Brixon kann man wunderbar eine Tasche mit Gepäck für 2 Nächte + Zelt + Schlafsack unterbringen für diejenigen die es interessiert.

Danach bin ich noch auf ettliche kürzere Touren...

Im Herbst endlich wieder eine längere Tour ins Graubünden über Belinzona. Insgesamt 9 Pässe, darunter der Gotthard, Furka, Oberalp, Grimsel, Glaubenberg und viele andere an die ich mich grad nicht erinnern kann und keine Fotos von der Passhöhe habe.

Nach diesem Trip wurde es dann schon wieder langsam kalt. Auf Geburtstag habe ich dann von meiner Freundin Heizgriffe und einen Ölthemperatursensor bekommen, und ehrlich gesagt, sind das warscheinlich die wichtigsten Modifikationen die ich wirklich jedem empfehlen kann.

Das Motorrad braucht wirklich eine recht lang Zeit um wirklich warm zu werden, im Winter pendelt sich die Temperatur bei etwa 60°C ein nach 20minuten Fahrzeit in 50er und 30er Zonen. Im Sommer reicht das für 80°C also optimale Temp.

Im Fühling bin ich dann nochmals auf eine Tour nach Thun um dort Pässe zu fahren, der hinweg war langsam und mühsam weil wir kleine Nebenstrassen gefahren sind, aber dort angekommen war alles perfekt!

Nun wurde es schon wieder ein wenig wärmer, da ich viel in der lokalen 30er Zone bergauf fahren muss, wurde bei 30°C aussentemp. das Öl regelmässig 100-110°C heiss (vor allem wenn ich zu zweit unterwegs war), also habe ich für die heissen Tage einen Lüfter (eigentlich für einen KTM Radiator) bestellt auf Ali Express und diesen an das Kabel angeschlossen welches zum USB-Port geht, weil es zufälligerweise den gleichen Connector hat. Den Lüfter habe ich dann mit Kabelbinder am Motor befestigt. (Ich weiss echt nicht professionell aber es hat funktioniert).

In den Sommerferien, bin ich wieder mit meinem Vater auf eine längere Tour. Diesmal war der Passo Stelvio unser Ziel. Auf dieser Tour war meine erste wirklich lange Autobahn-Etappe. Von Basel nach Zürich und später von irgendwo im nirgendwo richtung Chur (habe echt keine Ahnung wo das war aber es ging etwa 1 Stunde). Von da aus haben wir viele der gleichen Pässe gemacht wie auf der ersten Tour und sind dann weiter gefahren über den (Ofenpass glaube ich?) Richtung Italien.
Wichtig zu erwähen war die Aussentemperatur. Es war etwa 28-30°C und die Öltemperatur war auf der Autobahn zwischen 118 und 122 °C also wirklich, wirklich knapp vor dem "Überhitzen"(Additive im Öl fangen an sich zu zersetzen bei ~120°C) bei einer Reisegeschwindigkeit von 90-100km/h (inkl. Gepäck!)
Überhitzt, ist das Motorrad nur zwei mal. Einmal bei einer wirklich langen 80er Zone mit reltiv grosser Steigung aber ohne kurven also war das Motorrad ~30min bei 9'5k rpm bei nur 80km/h und immer dünner werdender Luft augrund von der Höhe. Wir mussten einfach anhalten und 15min im Schatten warten dann konnten wir weiter fahren.
Angekommen auf der Schweizer Seite des Stelvio, ist die Aussentemp. gesunken auf etwa 25°C und wir konnten ohne Probleme vollgas hochfahren.

Ich gehe mit dem Motor wirklich nicht schonend um. Wenn er warm ist, dreh ich gerne in fast jedem Gang bis an den Begrenzer. Er wird nur warm gefahren und das Öl wird alle 3k km gewechselt.

Auf der Italinischen Seite sind wir dann relativ erschöpft hinuntergefahren mit einer respektablen aber nicht übertriebener Geschwindigkeit.

den Stelvio wieder hoch am nächsten Tag war langsam, mühsam und der Motor war oben angekommen bei genau 120°C aber es ging (ich schätze der Motor hatte da oben noch ~8-9ps)

Probleme gab es erst beim hinunterfahren. Um meinen langsame aufstieg wieder wettzmachen, wollte ich relativ schnell hinunterfahren. Etwa in der hälfte angekommen hielten wir bei einem kleinen Restaurant. Angehalten, bemerkte ich sofort einen relativ beissenden Geruch. Die vorder und hinterbremse haben beide gemütlich vor sich hin-geraucht. Ich weiss nicht wie viel mehr die ausgehalten hätten. Man muss aber wirklich sagen, ich habe vor jeder Haarnadelkurve von etwa 100km/h so schnell wie es geht hinuntergebremst. Als wir fertig gegessen hatten, konnten wir ohne weitere Probleme weiterfahren.

Mit dem Motorrad bin ich zudem ein paar wenige Offroad Strecken gefahren, welche (abgesehen von den Reifen) auch sehr gut gingen, die stehende Position ist aber für mich (185cm) ein wenig zu niedrig und war nicht wirklich Komfortabel.

Die Federung habe ich immer auf der weichsten Einstellung (bin ~70kg)

Nun darf ich bald meinen A2 Führerschein machen.
Schon vor dem Beginn meiner Motorrad "Karriere" habe ich von einer Honda Africa Twin XRV 750 RD04 geträumt, welche nun glücklicherweise in meiner Garage steht und in genau 28 Tagen endlich gefahren werden darf.

Die Brixton werde ich wenn es irgendwie geht behalten um damit Kurzstrecke und evtl noch die eine oder andere Tour zu fahren.

Ganz generell kann ich die Brixton jedem Empfehlen, wenn er bereit ist sich ein wenig um das Motorrad zu kümmern, alle 3k km das Öl zu wechseln und mit der 125er Touren fahren möchte. Ich habe nachgezählt und bin insgesamt etwa 22-30 verschiedene Pässe gefahren.

Im Anhang habe ich noch einige Fotos und meinen Service Log

Fahrt Vorsichtig
GPTempDownload.JPGIMG_1161.JPGIMG_1202.jpgIMG_7448.JPGIMG_7480.JPGPass.jpgAussicht.jpg
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Danke dafür!
Deine Erfahrung deckt sich mit meiner als Mechaniker.
Die Brixton sind gute Motorräder wenn man sie ordentlich pflegt und sich darum kümmert.
Leider ist es in Foren oft so das nur Probleme bearbeitet werden und die überwiegend positiven Seiten unter den Tisch fallen. Darum bitte mehr davon !
Ich schraube gerne an Brixton Motorrädern aber leider sind die so selten hier....😄
 
Danke dafür!
Deine Erfahrung deckt sich mit meiner als Mechaniker.
Die Brixton sind gute Motorräder wenn man sie ordentlich pflegt und sich darum kümmert.
Leider ist es in Foren oft so das nur Probleme bearbeitet werden und die überwiegend positiven Seiten unter den Tisch fallen. Darum bitte mehr davon !
Ich schraube gerne an Brixton Motorrädern aber leider sind die so selten hier....😄
Unser Jüngster pflegt seine Brixton Felsberg von 2020 praktisch 0 (ab und zu mal die Kette einsprühen), fährt trotzdem seit über 13000km fehlerfrei ;-). Der Auspuff war nach 11000km durch und ist einer kompletten Arrowsanlage gewichen, die es auch ohne Kat durch die AU geschafft hat. OEM Kette hat auch 11000km gehalten, Reifen sind bald fällig
 

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