Mao
☮️
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Liebe Genossinnen, liebe Genossen, liebe Genossanten!
Ich lese hier ab und an mit und stieß kürzlich auf einen Post wo jemand "ich bin seit einer Woche nicht gefahren..." schrieb.
Sehr witzig dachte ich.
Ich bin seit Monaten nicht gefahren.
Nordlichter und Nordlichterinnen können dort oben überhaupt nicht verstehen was es heißt ab Juli/August die Schneeschaufel zu schwingen.
Ab Juli denken wir, hier im Alpenland, nur noch daran den Iglu zu bauen.
In genau diesem sitze ich hier und langweile mich.
Meine Frau und die Kinder sind raus aufs Meer um für ausreichend Walfischnachschub zu Sorgen, und ich und mein treuer Husky Norbert halten die Wölfe und Eisbären vom Lager fern.
Wenn es Nacht wird, und ich Wache halte, schreibe ich wie jede Nacht an meinem Roman "Roman".
Manches Mal aber schweife ich ab und ergieße mich über das Motorradfahren, was so gar nicht in ein Buch passt wo es um den ecuadorianischen Bürgerkrieg v 1730-1730,5 geht.
Einen dieser biographischen Ergüsse habe ich euch aufgehoben um ihn mit euch zu teilen.
VielMühe Spaß beim Lesen.
Hof links...
Kenner erkannten gekonnt, dass es sich hier auf dem Foto um meine klassische Runde handelt.
Nicht ganz.
Denn dieses Mal wollte ich mich fordern, dieses Mal sollte er mir aus den Händen, der Brust, dem Herzen springen, der kleine Abenteurer.
Nicht wie ihr es kennt über Schlierning, sondern über Rax a.d.Murtz sollte es gehen.
Ein Wagnis für wahr.
Ich aber dachte mir "who cares?", ich care ganz sicher nicht.
Die ersten 40km waren wie sie sind.
Durch Pferlan, durch Höflein, fortan an der Schlunz entlang, hinter Persenbeug dann rauf auf die Reitzeralm, am alten Schloss Werning und dort halbrechts beim Werninger Schlosswirt vorbei.
Es ging flott dahin.
Da ich wusste, dass die Straßenmeisterei Hof, in und um Hof, die Straßen aufreißt, um irgendwelche überlangen Glasfaserwürste zu verlegen, verlegte ich die Route vor Hof, links an der großen Eiche vorbei, nach Osten, Richtung Sulz. Eigentlich nach Süd/Osten aber ich möchte euch nicht mit unwichtigen Details verwirren.
Nach Hof, wie gesagt an der alten Eiche vorbei, und jetzt wäre es wichtig Obacht zu geben, nicht weiter nach Piering, sondern rechts nach Klein Piering.
Wenn man dann den Gängen freien Lauf gewährt, in der richtigen Reihenfolge wohlgemerkt, möchte man am liebsten stehenbleiben und auf die Knie fallen. Man möchte auf diesen Knien kniend Odin danken, dass man Motorradfahrer und nicht, for example, Starkstromkabelsammler wurde.
Solltest du nach ca.15km, voll langgezogener Kurven und uneinsichtigen Spitzkehren, Schwefelgeruch wahrnehmen, dann halte ein und drehe um.
Du bist vor Hof falsch abgebogen.
Obwohl ich ausdrücklich, beinahe nachdrücklich, darauf hingewiesen hatte, dass du an der alten Waldeiche, und nicht an der alten Buche vorbei sollst, bist du offensichtlich Blind und nicht in der Lage Eichen von Buchen zu unterscheiden.
So gesehen kannst du auch ruhig weiterfahren und in den aktiven Vulkan nahe Scheilau stürzen.
Die anderen, die verbliebenen, fahren nach Klein Piering, dann durch Berg, Mörig, Gurhausen und Flüchting.
Hinter Schloss Schlos und an Burg Häusern vorbei könnte man in Groß Häusern, bei Alois Fluchs und seiner bezaubernder Gattin Gudrun einkehren, und den selbst gezogenen Valpolicella di Austriatico genießen. Dazu frische Kegelschnecken aus Vietnam, mit oder ohne Minze, sind beide hervorragend.
Gestärkt und knapp an der gesetzlichen Befugnis - Hürde vorbei schrammend ging es wieder rauf auf das heiße Eisen und ab dafür.
Nachdem ich geduckt und auf Knien rutschend durch die Moore von Heilheim, die große Schlucht vor Halbershausen und die Dörfer Alt Berlin, Spitzwegerich und Malmon geknallt bin, bemerke ich, dass ich meine Handschuhe bei Alois und Gudrun liegen ließ.
Zurück durch Malmon, Spitzwegerich, Alt Berlin, die Schlucht von Halbershausen und die Moore von Heilheim.
Ich hasse Malmon und dessen Ampeln, sodann wurde es diesmal Heilheim und seine Moore, die Schlucht vor Halbershausen und Alt Berlin.
Vor Spitzwegerich fuhr ich, um Malmon zu umfahren, links durch diese eine kleine Ortschaft dessen Namen mir unglücklicherweise entfallen ist. Muss Orth a. d. Donau oder Drehdorf gewesen sein. Eventuell Schleißing.
Ich bitte mich da nicht festzunageln.
Um euch eine reibungslose Tour in meinen Spuren zu garantieren, würde ich die Ortschaft selbstverständlich nachliefern.
Einmal Handschuhe liegen lassen und das Leben geht völlig neue Wege.
Wortwörtlich.
Denn wären sie nicht liegengeblieben, wäre ich nie, hervorgerufen durch eine unglücklich genommene Abzweigung, an Dahl bei Groß Herberts vorbeigekommen.
Ich hätte nie die Serpentinen an den Weinbergen vor Nochling genossen und ich hätte womöglich nie erfahren, dass nach Schlurbing ein beinah 3 Kilometer langer Abschnitt kommt, wo du 170 brettern kannst, ich würde sogar meinen, musst.
Jedenfalls hatte ich nach Purging ein wenig genug von Kurven, zudem hinterließen Schlurbing und seine 3km Freiheit so einen bleibenden Eindruck, dass ich beschloss ab da geradeaus zu fahren.
Es gab nur einmal das kurze Bedauern keinen Sozius mitgenommen zu haben, als ich die Moto Guzzi knapp nach Pfergau über eine Doppelleitplanke heben musste, aber sonst war es wieder eine Fahrt wie jede andere auch.
Nur Pasching Ost hätte ich meiden sollen.
Ihr wusstest es sicher.
Kurz nach Pasching Ost ist das Ende der Welt und ich musste zurück bis Schurlau, rechts über die neue Brücke, an der Bahn entlang, dann bei Hof links ....
Liebe Grüße
Mao
Ich lese hier ab und an mit und stieß kürzlich auf einen Post wo jemand "ich bin seit einer Woche nicht gefahren..." schrieb.
Sehr witzig dachte ich.
Ich bin seit Monaten nicht gefahren.
Nordlichter und Nordlichterinnen können dort oben überhaupt nicht verstehen was es heißt ab Juli/August die Schneeschaufel zu schwingen.
Ab Juli denken wir, hier im Alpenland, nur noch daran den Iglu zu bauen.
In genau diesem sitze ich hier und langweile mich.
Meine Frau und die Kinder sind raus aufs Meer um für ausreichend Walfischnachschub zu Sorgen, und ich und mein treuer Husky Norbert halten die Wölfe und Eisbären vom Lager fern.
Wenn es Nacht wird, und ich Wache halte, schreibe ich wie jede Nacht an meinem Roman "Roman".
Manches Mal aber schweife ich ab und ergieße mich über das Motorradfahren, was so gar nicht in ein Buch passt wo es um den ecuadorianischen Bürgerkrieg v 1730-1730,5 geht.
Einen dieser biographischen Ergüsse habe ich euch aufgehoben um ihn mit euch zu teilen.
Viel
Hof links...
Kenner erkannten gekonnt, dass es sich hier auf dem Foto um meine klassische Runde handelt.
Nicht ganz.
Denn dieses Mal wollte ich mich fordern, dieses Mal sollte er mir aus den Händen, der Brust, dem Herzen springen, der kleine Abenteurer.
Nicht wie ihr es kennt über Schlierning, sondern über Rax a.d.Murtz sollte es gehen.
Ein Wagnis für wahr.
Ich aber dachte mir "who cares?", ich care ganz sicher nicht.
Die ersten 40km waren wie sie sind.
Durch Pferlan, durch Höflein, fortan an der Schlunz entlang, hinter Persenbeug dann rauf auf die Reitzeralm, am alten Schloss Werning und dort halbrechts beim Werninger Schlosswirt vorbei.
Es ging flott dahin.
Da ich wusste, dass die Straßenmeisterei Hof, in und um Hof, die Straßen aufreißt, um irgendwelche überlangen Glasfaserwürste zu verlegen, verlegte ich die Route vor Hof, links an der großen Eiche vorbei, nach Osten, Richtung Sulz. Eigentlich nach Süd/Osten aber ich möchte euch nicht mit unwichtigen Details verwirren.
Nach Hof, wie gesagt an der alten Eiche vorbei, und jetzt wäre es wichtig Obacht zu geben, nicht weiter nach Piering, sondern rechts nach Klein Piering.
Wenn man dann den Gängen freien Lauf gewährt, in der richtigen Reihenfolge wohlgemerkt, möchte man am liebsten stehenbleiben und auf die Knie fallen. Man möchte auf diesen Knien kniend Odin danken, dass man Motorradfahrer und nicht, for example, Starkstromkabelsammler wurde.
Solltest du nach ca.15km, voll langgezogener Kurven und uneinsichtigen Spitzkehren, Schwefelgeruch wahrnehmen, dann halte ein und drehe um.
Du bist vor Hof falsch abgebogen.
Obwohl ich ausdrücklich, beinahe nachdrücklich, darauf hingewiesen hatte, dass du an der alten Waldeiche, und nicht an der alten Buche vorbei sollst, bist du offensichtlich Blind und nicht in der Lage Eichen von Buchen zu unterscheiden.
So gesehen kannst du auch ruhig weiterfahren und in den aktiven Vulkan nahe Scheilau stürzen.
Die anderen, die verbliebenen, fahren nach Klein Piering, dann durch Berg, Mörig, Gurhausen und Flüchting.
Hinter Schloss Schlos und an Burg Häusern vorbei könnte man in Groß Häusern, bei Alois Fluchs und seiner bezaubernder Gattin Gudrun einkehren, und den selbst gezogenen Valpolicella di Austriatico genießen. Dazu frische Kegelschnecken aus Vietnam, mit oder ohne Minze, sind beide hervorragend.
Gestärkt und knapp an der gesetzlichen Befugnis - Hürde vorbei schrammend ging es wieder rauf auf das heiße Eisen und ab dafür.
Nachdem ich geduckt und auf Knien rutschend durch die Moore von Heilheim, die große Schlucht vor Halbershausen und die Dörfer Alt Berlin, Spitzwegerich und Malmon geknallt bin, bemerke ich, dass ich meine Handschuhe bei Alois und Gudrun liegen ließ.
Zurück durch Malmon, Spitzwegerich, Alt Berlin, die Schlucht von Halbershausen und die Moore von Heilheim.
Ich hasse Malmon und dessen Ampeln, sodann wurde es diesmal Heilheim und seine Moore, die Schlucht vor Halbershausen und Alt Berlin.
Vor Spitzwegerich fuhr ich, um Malmon zu umfahren, links durch diese eine kleine Ortschaft dessen Namen mir unglücklicherweise entfallen ist. Muss Orth a. d. Donau oder Drehdorf gewesen sein. Eventuell Schleißing.
Ich bitte mich da nicht festzunageln.
Um euch eine reibungslose Tour in meinen Spuren zu garantieren, würde ich die Ortschaft selbstverständlich nachliefern.
Einmal Handschuhe liegen lassen und das Leben geht völlig neue Wege.
Wortwörtlich.
Denn wären sie nicht liegengeblieben, wäre ich nie, hervorgerufen durch eine unglücklich genommene Abzweigung, an Dahl bei Groß Herberts vorbeigekommen.
Ich hätte nie die Serpentinen an den Weinbergen vor Nochling genossen und ich hätte womöglich nie erfahren, dass nach Schlurbing ein beinah 3 Kilometer langer Abschnitt kommt, wo du 170 brettern kannst, ich würde sogar meinen, musst.
Jedenfalls hatte ich nach Purging ein wenig genug von Kurven, zudem hinterließen Schlurbing und seine 3km Freiheit so einen bleibenden Eindruck, dass ich beschloss ab da geradeaus zu fahren.
Es gab nur einmal das kurze Bedauern keinen Sozius mitgenommen zu haben, als ich die Moto Guzzi knapp nach Pfergau über eine Doppelleitplanke heben musste, aber sonst war es wieder eine Fahrt wie jede andere auch.
Nur Pasching Ost hätte ich meiden sollen.
Ihr wusstest es sicher.
Kurz nach Pasching Ost ist das Ende der Welt und ich musste zurück bis Schurlau, rechts über die neue Brücke, an der Bahn entlang, dann bei Hof links ....
Liebe Grüße
Mao