Erfahrungsbericht Brixton Felsberg 125 (fortlaufend)

Perion

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Hallo zusammen!

Ich bin seit kurzem glücklicher Besitzer einer Brixton Felsberg 125.

Bisher lässt sich sagen, es ist traumhaft mit der kleinen durch die Gegend zu zuckeln. Sie wirkt auf mich wie ein wiederbelebtes Oldtimer-Bike. Ihr herber Charakter ist eine Wonne. Es klappert, die Gänge knacken und der basslastige Auspuff rundet das Bild ab.
Die Stollenschlappen sind zwischendurch etwas rutschig, passen aber zum rustikalen auftreten der Brixi.
Sie ist komfortabel und die 11,3 PS reichen aus, um über die Pässe zu flanieren.

Werkstattbesuche/ Unterhalt/ Mängel

Laufleistung
0-500km

40km
: ABS Leuchte leuchtet während fahrt auf. Nach ab und einstellen der Zündung, Motor startet nicht mehr. Tachometer und Scheinwerfer blinkt.
Nach anschieben im 2ten Gang läuft sie wieder. 50m weiter stirbt Motor wieder ab.
Brixi nach Hause geschoben.

Werkstatt findet heraus, ABS Kabel wurde nicht sauber verlegt, das Kabel wurde durch die Leckbewegungen abgeknickt. Dadurch brannte eine Sicherung durch.

400km: Die erste richtige Handwäsche mit Wasser -> Kette reinigen/ schmieren. Bewegliche Teile mit WD40 „gefettet“.

Nach dem Abledern konnte ich Laufspuren auf dem Scheinwerfergehäuse und an der Gabel wie auch auf den Schutzblechen feststellen. Laufspuren brachte man nicht mehr weg. Lack schien sich „abzunutzen“.

Die Werkstatt teilte mit, der Mattlack sei sehr empfindlich. Er hat mir empfohlen Kettenspray auf den Lack zu sprühen. Die Laufspuren verschwanden. Mattlack glänzt jetzt. 🤪
Lackiererei bezeichnete den Lack als miederwertig. Werde es evtl. neu lackieren lassen.

Kette wurde nachgespannt.

500km: Vibrationen nehmen während der Fahrt zu. Werkstatt erklärte mir das Phänomen folgendermassen, die Kette sei ab Fertigstellung des Bikes vorgespannt. Deshalb läuft die Brixi zu Beginn ruhiger. Sobald die Vorspannung abnimmt, fängt es an zu vibrieren. Sei vollkommen normal für die Brixi.

Laufleistung
500-1000km

folgt…
 

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Laufleistung
500-1000km

680km:
Es ist immer wieder ein quietschen an der Vorderbremse festzustellen. Hoffe kann beim 1000er Service behoben werden.

750km: Lack sieht noch nicht besser aus. Muss neu lackiert werden (Schutzbleche/ Scheinwerferhülle)
Im Tacho ist Wasser erkennbar, nach Trocknungsphase an der Sonne restlos verschwunden.

880km: Klappergeräusche nehmen zu, werde nachdem Service das Kupplungskabel am Metallring isolieren/polstern. (Wie bereits im Forum empfohlen)

Laufleistung
1000km-1500km

folgt…
 
Zwischenbericht

1000km Service

Kosten: CHF 159.00 (Auflistung siehe Foto)

Der Service hatte sich absolut gelohnt. Die Ständerplatte hing gerade noch an der Verschraubung fest. Etwas weiter und sie wäre abgefallen, finde ich persönlich ziemlich gefährlich. 😂
Also zwischen durch mal die Ständerplatte kontrollieren.🥸

Der Elektrostarter war in Ordnung, ich wusste nicht das der Knopf keine Führung hat. Heisst schön sauber draufdrücken, dann startet die Brixi ohne Probleme.

Sonst wurde nichts gravierendes gefunden. Es mussten noch ein paar Schrauben angezogen werden.

der Bericht in 500km folgt…
 

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Laufleistung
1000km-1500km

1130km:
Meine Brixi hat eine kleine Anfahrschwäche entwickelt. Die ersten 15-30m nimmt sie das Gas nicht schön an. Es fühlt sich an, als ob sie kurz vor dem Verschlucken sei. Danach fährt sie als wäre nie was gewesen.

1200km: Flugrost an der Kette enteckt. Konnte ich glücklicherweise wieder entfernen. (alle 400km und nach jeder Regenfahrt wird neu geschmiert)

1310km: Brixten-Emblem am Tank fängt an sich zu lösen, die erste „Schicht“ zumindest. Sobald ich zum Lackiere gehe, werden alle Kleber entfernt.

1450km: Vibrationen werden weniger und die Gänge schalten sauberer. Die Leistungsentfaltung scheint subjektiv auch besser geworden zu sein, kann mit höheren Geschwindigkeiten den Hang hoch düsen.

Kleiner Vergleichstest

Ich hatte die Möglichkeit eine Zontes U1 und eine Husqvarna Svartpilen 125 zu fahren.

Die Husqvarna wirkte äusserst edel und top verarbeitet. Die Fahrt fühlte sich wie mit einem Raumschiff an. Die Gänge flutschten beinahe unbemerkt hoch oder runter. Die Leistung gab sie linear ab.

Die Zontes befindet sich für mich genau zwischen der Husquarna und der Brixi. Sie ist top verarbeitet, wirkt geringfügig rauer als die Husquarna.

Als ich am Schluss meine Felsberg wieder fahren konnte, wurde mir wieder klar weshalb ich mich für sie entschieden habe. Sie transportiert das Motorradfahren am authentischsten. Das schalten der Gänge, das Handling, der Sound und sogar das klappern machen sie mir unglaublich sympathisch. Für mich das „echte“ Motorrad unter den Dreien.

1500-2000km folgt
 
Das klingt alles sehr vertraut. Hast sicher kein Montagsmodell erwischt .....ist einfach die Brixi in rauer Reinkultur....DAS MUSS SO 👍🏍👍👍😉.....weiterhin viiiiiel Spass beim Fahren, Schrauben, Putzen = Streicheln, Sorgen machen ob Das Geklapper schon wieder "normal",
ist, uuuuund natürlich hier im Forum.

👍
 
Das Mitglied @Perion war zuletzt am 29.092021 eingeloggt.

Möglicherweise fährt er jetzt ja doch etwas anderes...

Schade - war ein interessanter und anschaulich geschriebener Bericht, den ich leider erst jetzt entdeckt habe.

Man sollte allerdings beachten, daß WD40 nicht unbedingt zum "fetten beweglicher Teile" geeignet ist.

Dafür wäre z.B. Kettenfett besser, welches vom Händler seltsamerweise zur Pflege von "Mattlack" empfohlen wurde...:rolleyes:
 
Ja, schade... WD40 ist ja nur ein Wasserverdränger...nix zum Ölen ...eher um festsitzende Schrauben zu lösen
Eigentlich müsste ja mein Sprühfett auch gut für die Kette gehen - das haftet so gut .. Wenn das für meine Nähmazahnräder gut ist, sollte das ja auch gehen.. Oder halt Vice Versa.. je nachdem was günstiger ist :)
 
Caramba, WD40 & Co. enthalten auch einen gewissen Öl-Anteil. Schmieren also grundsätzlich schon. Das ist aber nicht ihre Kernkompetenz.

Der Kette tut alles gut, was schmiert.
Die Unterschiede liegen "nur" darin, wie lange der Schmierstoff am zu schmierenden Objekt haftet.
 
hatte ich am anfang auch immer benutzt … bis mir von dem zeug die zahnräder verklebten… aber ok -/ ist eine etwas feinere mechanik — nicht mit ner kette zu vergleichen … seitdem nur noch zum rost oder schrauben lösen … dann petroleum zum reinigen und dann öl oder so ein grünes sprühfett - stark haftend - aus nem tuning laden … das ist genial für alle zahnradvetbindungen :)
 
Bei der Kette bin ich weg vom Sprühfett, weil da halt auch der Dreck anhaftet und verklumpt. Ich nutze daher lieber Graphitspray. Die Kette lässt sich leichter sauber halten, man muss halt öfters die Kette damit einsprühen.
An meinen früheren Motorrädern hatte ich einen Nemo Kettenöler verbaut, einfach und sehr wirksam. Wäre ebenfalls eine Alternative.
 
Die Dinger haben, in meinen Augen, den entscheidenden Nachteil, dass sie (wie der Name schon sagt) mit Öl arbeiten.
Öl hat aber nur eine seeehr begrenzte Haftungsneigung. D.h. dass das Öl nur kurzfristig auf der Kette bleibt, danach abgeschleudert wird und auf der Felge, der Reifenflanke oder dem Asphalt landet.
Dort hat es m.M.n. eher wenig zu suchen.
 
Die Dinger haben, in meinen Augen, den entscheidenden Nachteil, dass sie (wie der Name schon sagt) mit Öl arbeiten.
Öl hat aber nur eine seeehr begrenzte Haftungsneigung. D.h. dass das Öl nur kurzfristig auf der Kette bleibt, danach abgeschleudert wird und auf der Felge, der Reifenflanke oder dem Asphalt landet.
Dort hat es m.M.n. eher wenig zu suchen.
So wie bei vielen Dingen im Leben, kommt es immer auf die Dosis an. Ich persönlich mag diese Fett / Dreck Klumpen nicht. Früher hatte ich auch das Sprühfett genommen, vorne am Ritzel sammelte sich da der ganze Dreck. Kettenpflege ist schon lästig. Jeder hat da seine eigene Art mit umzugehen.
Hat schon jemand den kompletten Kettensatz (mit Ritzeln) wegen Verschleiß getauscht? Wie lange hielt er bei den 125 igern?
Meine Schwester fährt die Yamaha Tracer 700, hat bereits 47 k km mit dem selben Kettensatz und dem Nemo Öler. Normalerweise liegen die Laufzeiten eher bei ca 30 k km.
Schätze bei der Brixton sollten 20 k km zu schaffen sein.
 
Meine war schon ab Werk schrott!
Ich musste etwa alle 150km das Kettenspiel neu einstellenda die sich in diesem Zeitraum immer von etwa 25mm auf >50mm gelängt hatte, und dass dann schon im Stop&go unangenehm zu fahren war, und 3-4 Kettenglieder waren steif.
Nach der Umrüstung auf ne DID VX-Kette hatte ich das erste mal nach etwa 3500km Laufleistung leicht nachjustiert, seit dem auch noch nicht wieder.
 
Ist das so einer der Punkte die man machen sollte? D.h. so wie Spiegel, taugt nix?
Noch so eine Glaubensfrage... Oder eher eine Fall-zu-Fall-Frage. Einige haben/hatten nur Ärger mit der Serienkette, anderen (wie ich) absolut null Probleme.
Kommt vermutlich darauf an, was für eine Kette die gerade "zufällig" im Werk "griffbereit" hatten, als die das Teil zusammengeschraubt haben.
 
Noch so eine Glaubensfrage... Oder eher eine Fall-zu-Fall-Frage. Einige haben/hatten nur Ärger mit der Serienkette, anderen (wie ich) absolut null Probleme.
Kommt vermutlich darauf an, was für eine Kette die gerade "zufällig" im Werk "griffbereit" hatten, als die das Teil zusammengeschraubt haben.
Also beim 1000km service gestern meinte der Mechaniker sie wäre etwas locker gewesen, er hat sie nachgespannt. Ich bin halt nicht sicher ob ich eine "gute" von einer "schlechten" Kette unterscheiden könnte...
Wahrscheinlich rasselt es dann mehr, und wir laut? Oder wie merke ich das?
 
Man merkt es daran, dass man sie "ständig" nachspannen muss.

Was "ständig" bedeutet, muss jeder selbst wissen.
"Etwas" locker nach 1000km sehe ich persönlich unkritisch.

Aber wir hatten hier auch schon Fälle, wo es wohl alle paar hundert km notwendig war.

So, und jetzt darf sich @Flat Eric darüber auslassen, dass es nicht "spannen" heißt :p
 

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