Warum haben Rennsportmotorräder seltenst bis gar nie Kardanantriebe?
Mr. Klugscheißer vom Dienst weis die Antwort:
Weil bei der Kraftübertragung beim Kardan mehr Leistung beim mehrfachen Umleiten und durch Reibung/Wiederstand der Kräfte verloren geht, als beim Antrieb mit Kette oder Riemen.
Hinzu kommt nach das eklatant höhere Gewicht im Vergleich zum Kettenantrieb…
Meine Einstellung zum Kardan :
Bei nem bayrischen Boxer Motor ist das schon ne feine Sache gewesen, weil Du bei jedem Lastwechsel eh immer in eine Richtung gedrückt wurdest, da viel das bisschen zusätzliche Siel beim Lastenwechsel des Kardanantriebes gar nicht mehr auf, und Motorleistung war eh mehr da als man mit so nem Schiff umsetzen konnte (bzw. sollte).
Obwohl der Nachteil beim Lastenwechsel bei modernen Systemen die durch die diversen Momentenabstützungen (jeder Hersteller nennt sein System irgendwie anders, obwohl es das Selbe macht… ) mittlerweile so gut in den Griff bekommen haben, kein vergleich mehr zu den alten Kardans der z.B. 90er
Bei nem Reihenmotor (egal ob 2er oder 4er) bekommst aber schon nen ordentlichen Drall beim Lastwechsel oder auch etwas beim durchfedern, das muss man schon „mögen“, ansonsten ist es lästig im Stadtverkehr oder beim „sportlichen Fahren“ auf der Landstraße (hatte davor auch u.a. mal ne FJR, dagegen waren die Boxer gold beim Lastenwechsel!)
Zu den Kosten:
Mehrkosten bei der Anschaffung waren bei Kardanmodellen schon immer da, jedoch die
alte Systeme waren komplett wartungsarm, fast schon wartungsfrei, hatten riiieesige Wartungszyklen und bis auf alle x Jahre mal Öl wechseln (ich meine, das waren damals alle 24.000km) oder nach gefühlt 15-20 Jahren das erste mal mal ne Dichtung war da nie was zu beachten und der Kardan überlebte technisch auf jeden Fall den Motor!
„Neue“ Systeme scheinen nicht nur deutlich teurer, sondern auch zusätzlich deutlich empfindlicher zu sein!
Ölwechsel alle 12.000km, Dichtungen und große Wartung nach 36.000km und nach 60.000km (!!!) kompletter Austausch
Falls jemand schon mal ne Wartung mit Dichtungstausch hat durchführen lassen und auf die Rechnung geschaut hat…
Das ist RICHTIG, RICHTIG teuer!!!!
Ich sag mal so, für den Preis einer Wartung mit Dichtungstausch bekommt man aktuell
locker 4-5 komplette DID Kettensätze der „besseren Qualität“ (ZVMX) im Netzt für die 1200er Cromewell, oder man kann sich garantiert 2 mal einen in der Werkstatt tauschen lassen!
Beim fälligen Tausch kommt noch mal der Preis von ca. 6-7 Sätzen für Teile oben drauf, bzw. kannst zusätzlich insgesamt noch 3 Mal oben drauf von ner Werkstatt tauschen lassen.
Heißt: nach 60.000km (normaler Weise max. 2 der 525er Kettensätze bei „mäßiger“ Pflege) habe ich soviel Geld ausgeben müssen für den Betrieb eines „modernen“ Kardans, dass ich dafür auch hätte mindestens 14 komplette Kettensätze hätte kaufen können!
Selbst wenn ich somit alle 4300 km einen neuen Satz selbst einbauen würde, oder alle 12.000km durch ne Werkstatt tauschen lassen würde, wäre es im Betrieb mit Kette immer noch günstiger als z.B bei ner aktuellen BMW den Wartungsplan zu erfüllen…
Ich glaube, es erklärt sich nun von selbst, warum kaum noch ein Hersteller überhaupt Kardans verbaut, bzw. nur noch einige wenige bei Ihren Top Modellen bei denen der Kundenkreis eh nicht auf den Preis schaut.