Die Kettenpflege dient auch der Sicherheit.
Eine, möglicherweise durch mangelhafte Pflege, gerissene Kette ist kein Vergnügen. Wenn man Glück hat seilt sie sich auf die Straße ab, das Krad rollt am Straßenrand aus, die Kette liegt wie eine tote Schlange auf der Fahrbahn und der Pannendienst schafft das Krad heim,....wenn man Glück hat.
Mit etwas Pech passiert es in der Nacht, bei Regen und ohne Handy Empfang, natürlich hat man dann auch keine Mitgliedschaft in einem Pannendienst.
Mit etwas mehr Pech verklemmt sich die Kette von am Ritzel im Motorgehäuse. Ich habe schon Gehäuse gesehen die den kurzen Kampf gegen eine Kette verloren haben, auch die Innereien können dabei erheblichen Schaden nehmen. OK, Garantie aber der Händler stellt fest dass die Kette trocken gelaufen ist und der Fahrer die im Handbuch vorgegebene Pflege nicht ausgeführt hat.
Aber so teuer ist ein neue Motor ja nicht, Kettenfett aber kostet richtig Geld und sich nach einer oder jeder zweiten/dritten Fahrt kurz bücken und den Sprühknopf in Richtung der Kette richten, das Rad drehen und sprühen? Nein!
Mit richtig Pech verklemmt sich die Kette hinten am Kettenblatt, natürlich kurz vor erreichen der angestrebten 100Km/h Marke, bergab vor einer Kurve.
Dann wird es richtig lustig, ich fahre seit 1970 Motorrad, (die ersten zwei Jahre natürlich Kleinkraftrad) aber ich würde mir immer noch nicht zutrauen aus Tempo 100 mit stehendem Hinterrad sicher anhalten zu können, wahrscheinlich ginge es abwärts und entsprechend sähen das Krad und ich nachher aus. Kommt dann noch ein Fremdschaden, (die Kiste rutscht in deine Personengruppe und mäht sie nieder) wird es bitter.
Nein, Kettenpflege hat nicht mit "schöner Kette" sondern mit "sicherer Kette" zu tun, die ist ebenso wichtig wie eine funktionierende Bremse, gute Reifen und ordentlichem Öl im Motor.
Willy