1000 km Service

🤔
Schon komisch was so mancher in der Stunde kostet.
Ich selbst koste meinen Kunden 122€.
Und ich habe nicht mal studiert.
Eine Stunde bei Albrecht 110€
Ein selbständiger Handwerker der nächste Woche kommt verlangt, glaube ich so im Schnitt 35€ bis 40€ was ich ausgerechnet habe für 12qm Fliesen verlegen.
 
Jupp. Ich sage auch jedem der es hören will oder nicht: das Bürgergeld/HartzIV ist nicht zu hoch, sondern für Arbeit wird oft zu wenig bezahlt (an den, der sie macht). Ich hatte mal vor etlichen Jahren mit dem Jobcenter zu tun. Da kam raus, dass ich bei ner 32 Stunden-Woche als Physiotherapeut im Monat unterm Strich knapp 80 Euro mehr hatte, als wenn ich zuhause geblieben wäre und "geharzt" hätte. Da fiel mir nix mehr ein....
 
Jupp. Ich sage auch jedem der es hören will oder nicht: das Bürgergeld/HartzIV ist nicht zu hoch, sondern für Arbeit wird oft zu wenig bezahlt (an den, der sie macht).
Das hätte ich auch so schreiben können.
Der Kunde muss sich dran gewöhnen das Arbeit Geld kostet , es gäbe dann auch keinen so krassen Fachkräftemangel , da die Bezahlung und das Ansehen besser wären .
Billibillig allüberall trift immer die schwächsten und fördert die spaltende
Einkommensschere in der Gesellschaft weiter .
Der Mindestlohn gehört kräftig erhöht , und Unternehmen die das nicht zahlen können (meist aber nur nicht wollen) sind halt so nicht tragbar , andere Firmen werden die Arbeit zu anderen Preisen liefern , der Bedarf an Arbeit bleibt ja .
 
Das hätte ich auch so schreiben können.
Der Kunde muss sich dran gewöhnen das Arbeit Geld kostet , es gäbe dann auch keinen so krassen Fachkräftemangel , da die Bezahlung und das Ansehen besser wären .
Billibillig allüberall trift immer die schwächsten und fördert die spaltende
Einkommensschere in der Gesellschaft weiter .
Der Mindestlohn gehört kräftig erhöht , und Unternehmen die das nicht zahlen können (meist aber nur nicht wollen) sind halt so nicht tragbar , andere Firmen werden die Arbeit zu anderen Preisen liefern , der Bedarf an Arbeit bleibt ja .
Amen.👍
 
Der Mindestlohn gehört kräftig erhöht , und Unternehmen die das nicht zahlen können (meist aber nur nicht wollen) sind halt so nicht tragbar , andere Firmen werden die Arbeit zu anderen Preisen liefern , der Bedarf an Arbeit bleibt ja .

Ich spiele mal den Advocatus Diaboli

Wer hat sich das mal aus Arbeitgeberseite überlegt? Die Wenigsten, weil mehr Geld klingt immer gut!

Alle Rechnungen so über den Daumen für einen Vollzeitbeschäftigten (Auf dem Handy getippt also kurz)

Demnächst ~12.50€ die Stunde
12.5h x 160h im Monat = 2000€
Die Angaben für Lohnnebenkosten schwanken zw. 20 und 25%, nehmen wir 22.5 wegen der glatten Zahl die rauskommt
Kosten für den Arbeitgeber : 2450€ im Monat
2450 x 12 = 29450€
Nun hat der Arbeitnehmer aber (evtl mehr) 5 Wochen Urlaub im Jahr
Bleiben 47 Wochen
Krank ist er im Durchschnitt 10 Tage (ist mehr, aber lässt sich gut rechnen)
Also 2 Wochen mehr, bleiben 45 echte Arbeitswochen oder etwas mehr als 10 Monate in denen 29450€ erwirtschaftet werden müssen.

Jetzt wird es interessant:
Wie viel Marge, also Verdienst, macht ein Unternehmen?
Bei Elektronik, Mediamarkt u. Ä, hieß es früher mal 10 bis 15%, nehmen wir 20%
D.h das der Verkäufer dort in einem Jahr Ware im Wert von 147000€ verkaufen muss, effektiv in 10 Monaten ...
Das war eine Branche mit niedriger Marge ...
Aber selbst bei 50% (Utopisch) müssen 58800€ Umsatz ZUSÄTZLICH gemacht werden, damit sich der Arbeitnehmer lohnt.
Das sind harte Zahlen, ist aber so.

Ein anderes Bsp zu dem ich direkt Zugang habe:
Es wurden Mindestlöhne für Lehrlinge eingeführt. In dem mir zugänglichen Handwerksbezirk für das uraltee Schneiderhandwerk* ist die Zahl der Lehrlinge um 90% gesunken, weil sich keiner der kleinen Handwerker das mehr leisten kann. Die praktisch einzigen Lehrlinge sind Staatliche Schulen die
1. In den Prüfungen IMMER deutlich schlechter abgeschnitten haben (dort wurden auch die schwer vermittelbaren vom Arbeitsamt hin abgeschoben)
2. Die haben nicht mal 15% der Gesammtlehrlinge ausgemacht, das wird in ein paar Jahren echten Mangel geben - und nicht etwa wil die Handwerksbetriebe nicht wollen, sondern nicht können.

Da diese Reform Zeitlich mit Corona zusammenfiel schiebt die Politik diesen Rückgang gerade genau darauf, und hofft das keiner nachfragt ...

Ist nur ein Bsp das den ein oder anderen zum Nachdenken anregen soll.

Und weil gesagtvwurde, werden das dann andere Firmen machn, weil der Bedarf ja bleibt: Das ist absolut korrekt, der Arbeitnehmer sitzt dann allerdings in China, Indien oder Indonesien OHNE die hiesigen Sicherheiten wir Arbeitslosenversicherung oder Rente ...


*Übrigens war das sehr beliebt bei zukünftigen Designstudenten, weil die einen Nachweis für ihr Studium brauchten. Ein guter Teil der Handwerker hat nur noch Abiturienten als Lehrlinge gehabt. Die erwähnten staatlichen Schulen hingegen haben eher Jugendliche mit Schulproblemen gehabt. Es wird also nicht nur das Handwerk fehlen, sonder auch das Studium wird schwerer .... Ist politisch vielleicht nicht korrekt das so zu sagen, aber ein Fakt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist nur ein Bsp das den ein oder anderen zum Nachdenken anregen soll.
Das wird bestimmt auch alles aus der Perspektive korrekt sein.

Davon unberührt bleibt es gleichzeitig korrekt, dass im Ganzen Wohlstand, Gewinne ja nicht einfach nicht da sind, sondern sich schlicht an neuralgischen Punkten konzentrieren. Von uns allen wird dann verlangt, zum Wohle eines abstrakten Molochs, den kein Normalbürger verstehen kann, eine unverrückbare Notwendigkeit darin zu sehen und somit selbst immer zu Einschnitten bereit zu sein, damit dieses Konstrukt weiter gedeihen kann.

Aber am Ende des Tages werden dann lieber niedrige Löhne gegen "Bürgergeld" ausgespielt. Oder, während wir im Wirtschaftsteil die Gewinne großer (!) Konzerne nachlesen können, sollen wir bedenken, dass 67,5 Cent mehr Lohn den Untergang der Wirtschaft bedeuten würden.
 
Ich glaube ja, dass es in der Kette Rohstoff -> Produktion -> Verkauf -> Endkunde (-> Entsorgung/Recycling) mehr Möglichkeiten gibt an der Kostenschraube zu drehen, als ausschließlich die Einkommen der arbeitenden Bevölkerung.

Das ist nur den meisten Unternehmen (in Zeiten von Lohndumping und dem Gepenst der Arbeitlosigkeit als Drohkulisse, der letzten 30 Jahre) ein wenig aus dem Blickfeld geraten.
Da findet Vielerorts gerade ein unangenehmes Aufwachen statt.
 
Wenn man bedenkt das ein geschmiertes Brötchen heutzutage schon 3,50 Euro und mehr kostet,und ein einfacher Arbeiter,bei einem Stundenlohn von 12-13 Euro schon an Kredit denken muss um einer 4 Köpigen Familie 4Brötchen mitzubringen!

Na ja wir lassen uns auch nicht für 1200Euro ein Zimmer tapezieren,deshalb gibt es Wärmepumpen um Steuern zu erhaschen!;)😁
 
Ich bin begeistert, welchen Weg der 1000-Km-Service-Thread genommen hat!
Von wegen off-toppic. Die gesellschaftliche Relevanz der Kosten für einfache Dienstleistungen an Kleinmotorrädern hat doch offensichtlich mehr in sich, als vielleicht anfänglich zu erwarten war... 🧑‍🎓 Find ick jut!
 
Mmhhh, worüber regen wir euch und den auf?🤔.
Es geht ja hier um die Kosten für den 1000er Service und was alles gemacht worden ist oder gemacht werden sollte.
Und da unsere Maschinen von preisbewussten Personen gekauft worden sind, wird halt oftmals auch das Preisniveau beim Service erwartet und wenn dann dieser ähnlich ist wie bei den etablierten Werkstätten, sind wir etwas irritiert.
Wir lassen unsere Maschinen ja nicht in China reparieren. Sondern in DACH.
Arbeit will bezahlt werden. Ob diese dann gut ist, haben wir leider schon zu oft gesehen das dies nicht immer der Fall ist.
Und anders gefragt, würdet ihr dann für das Geld arbeiten wollen was durch unsere Preisvorstellung dem Mitarbeiter gezahlt werden müsste?
 
Und anders gefragt, würdet ihr dann für das Geld arbeiten wollen was durch unsere Preisvorstellung dem Mitarbeiter gezahlt werden müsste?
So ist es, "Geiz ist geil" Mentalität ist zum Kotzen, weil einseitig. Jeder will beim eigenen Gehalt die Inflation abgedeckt wissen, aber die Preise ansich sollten runter.
Das geht sich nicht aus.
Wenn eine gute Werkstatt zu teuer erscheinen sollte kann man durch Selbstschrauben deren Mehrwert erfahren.

60-100 Eur/h sind in DACH günstige Stundensätze!
 
Geb ich vollkommen Recht.
Dann dauert es halt etwas länger bis ich etwas habe.
Mein Spezl der schon lange Motorrad fährt, sagt zu mir vor der Anschaffung der Brixie,
Ist halt ein Hobby, und das kostet. Dafür musst du Geld haben. Es reicht halt nicht, das Hobby anzuschaffen, es muss auch gepflegt werden.
Ansonsten lass es.

Da muss man sich wirklich selbst hinterfragen, kann ich mir das alles leisten oder muss etwas weggehen damit es klappt?
 

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