Gewinde der Federhalterung abgerissen

Was spricht dafür, Materialversagen i.e. Verwendung minderwertigen Stahls auszuschließen?

Es erscheint mir auffällig, wenn eine Halterung, welche darauf ausgelegt ist, die dynamische Belastung durch das Federbein (bei der Rayburn auch noch durch Teile des Fahrergewichts) zu tragen, von alten Männern mit dem Schraubenschlüssel abgerissen werden kann.
 
... welche darauf ausgelegt ist, die dynamische Belastung durch das Federbein ... zu tragen...
Nö.
Die Belastung liegt (bei allen Mopeds inkl. Fahrergewicht) auf dem Rundstahl hinter dem Gewinde.
Die Verschraubung soll nur verhindern, dass das Federbein zur Seite hin wegrutschen kann. Da könnte man im Prinzip auch 'nen Splint durchstecken.

Natürlich kann man Materialfehler nicht ausschließen.
Ich würde allerdings eher auf einen Kerbbruch tippen, bzw. auf einen Ermüdungsbruch durch ein viel zu hohes Anzugsdrehmoment.
 
Ich habe nicht verstanden, was Du hier verneinst
Die Belastung liegt (bei allen Mopeds inkl. Fahrergewicht) auf dem Rundstahl hinter dem Gewinde.
Mir ist nicht klar, auf welchen Teil meines Postings Du Dich hier beziehst*
Die Verschraubung soll nur verhindern, dass das Federbein zur Seite hin wegrutschen kann. Da könnte man im Prinzip auch 'nen Splint durchstecken.
Glaube mir, ich habe die Mechanik / die Funktion dieser Konstruktion verstanden.

Der Rundstahl mit Gewinde ist ein Teil, dieses hat den Belastungen 1x durch Festziehen 1x Lösen der Verschraubung nicht standgehalten.
Dass diese Halterung im Bereich des Gewindes schwächer ist, als im unbearbeiteten (evt. rundgedrehten?) Teil, ist bei einfacher Bearbeitung hinzunehmen.
Als Halterung interpretiere ich das gesamte an den Rahmen angeschweißte Teil - vielleicht liegen wir in dieser Begrifflichkeit auseinander?

Mir kommen einige der Beiträge hier verharmlosend vor, denn ein Versagen eben dieser Halterung und sei es "nur" der Verschraubung, könnte im Fahrbetrieb sehr gefährlich sein.
Mag sein, dass ich hier anders drauf bin, als so manch anderer hier, da ich das unerklärliche reihenweise Abbrechen von Halterungen selbst erleben durfte (zum Glück jedoch keine davon sicherheitsrelevant!).

*) Möglicherweise hat das mit meinem vorangegangenen Post zur Genialität der Haycroft-Konstruktion zu tun:
Wenn ich die Sitzplatte auf die Halterung des Federbeins mit aufsetze, muss ich mir auch Gedanken darüber machen, z.B. welche Elemente fest auf der Halterung sitzen sollten (demzufolge möglichst formschlüssig) und welche beweglich (ggf. Auge Federbein drehbar falls nicht anderweitig gelagert?).
Dass die Sitzplatte da reingewürgt wird und so die Verschraubung unnötigerweise auf Spannung setzt, kann nicht im Sinne des heiligen Vaters sein. Auch kein übermäßiges Spiel, so dass möglicherweise das ganze System z.B. in Kurvenfahrt arbeitet und auch dadurch die Verschraubung zusätzlich belastet.
Der sicherere Weg wäre eine konstruktive Funktionstrennung.

Natürlich kann man Materialfehler nicht ausschließen.
Ich würde allerdings eher auf einen Kerbbruch tippen, bzw. auf einen Ermüdungsbruch durch ein viel zu hohes Anzugsdrehmoment.
Ja, mag sein. Beides wären Gründe für eine Garantieleistung...???
 
Das Auge oben im Federbein hat eine Buchse in dem Gummi drin (Silentblock), und diese Buchse muss mit festgeklemmt sein , die geringe Winkelbewegung beim einfedern an der Stelle wird von dem Gummi erledigt/absorbiert , die Buchse darf sich keinesfalls auf dem Bolzen drehen können , sonst nutzt sich beides ab .
Insofern ist die Mutter und das anpressen doch wichtig , ein Splint der nur das seitliche abrutschen verhindern täte geht da nicht .

Garantieleistung wird schwer , schliesslich hat da jemand dran rumgemacht , der Zapfen ist ja nicht im Betrieb abgefallen oder hat einfach versagt.
Nebenbei müsste wenn dann korrekterweise der Rahmen getauscht werden .
Eine Werkstatt wird doch nicht einen Bolzen anfertigen lassen ( Dreherei +Zeichnung machen ) den alten raustrennen , neu einschweissen + lackieren , und KSR dafür die Kosten und das Risiko tragen ...
Nie im Leben...
 
- Ich meinte, dass die Gewichtsbelastung nicht auf dem Gewinde (M 10 => Kerndurchmesser ca. 8 mm) liegt, sondern auf dem (deutlich dickeren, ca. 13 mm) runden Stahlteil dahinter.
- Das darauf lastende Gewicht ergibt sich bei allen Mopeds aus der Summe der gefederten Fahrzeugbereiche (also Gesamtgewicht abzüglich der ungefederten Massen) plus dem Gewicht des Fahrers/Gepäcks/usw. unabhängig davon, wo der Sattel/die Sitzbank verschraubt ist.
- Verharmlosen tue ich hier nichts. Gegen die Verschraubung der Federbeine wirken praktisch keine Kräfte. Die Belastung (auch bei Kurvenfahrt) wirkt im 90°-Winkel zur Befestigung, weswegen eine kleinere Verschraubung (oder eben notfalls sogar ein Splint) völlig ausreichend wären.
- Bei den zweisitzigen Modellen sitzt (wenn ich mich recht erinnere) zwischen Federbein und Rahmen eine dicke U-Scheibe. Anstelle dieser sitzt bei der Rayburn dann halt die Halteplatte des Sattels (müsstest du bei deiner mal nachgucken). Und dass chinesische Toleranzen evtl. europäischen Ansprüchen nicht immer genügen, ist hier schon mehr als reichlich diskutiert worden. Muss man mit leben, oder sich was anderes kaufen.
- Bei über 3.000 Mitgliedern hier im Forum und 2 abgerissenen Gewinden finde ich das Wort "reihenweise" ein bißchen zu groß.
- Dass KSR/Brixton in die Gewährleistung geht, wenn der Besitzer ein Gewinde abreißt, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, man weist einen Materialfehler/Konstruktionsmangel nach.
 
Ja , natürlich das Gewinde wird im Betrieb null belastet , presst nur an , die Musik spielt am Anschweissbereich des Bolzens am Knotenblech.
Materialfehler sind ganz schwer und auch teuer Beweisbar , das ist das ganze Moppet nicht wert .
 
... von alten Männern mit dem Schraubenschlüssel abgerissen werden kann.
...ähm... äh ...ähem ... 😬

Hab erst heute wieder einen 72 Tonnen schweren Wagon mit Calcium Carbid allein, ohne Hilfsmittel, nur mit eigener Körperkraft um 5 Meter verschoben

... alter Mann tz 😜

Nee, da war schon auch Spannung von der Grundplatte drauf; das ist klar, wenn ich die Bruchstelle ansehe, wo zusätzlich noch die Beilagscheibe dazu gedacht werden muss und an der Mutter ebenso noch 3mm Gewinde überstehen.

20211223_154359.jpg
 

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Hab erst heute wieder einen 72 Tonnen schweren Wagon mit Calcium Carbid allein, ohne Hilfsmittel, nur mit eigener Körperkraft um 5 Meter verschoben
Ja so sind sie die "alten" Männer! 😁;)
Und die Jugend von heut bekommt schon bei einem 25kg Sack Zement nen roten Kopf!!!😂😂
 
Ohne meiner Werkstatt jetzt vorgreifen zu wollen, wie sie das lösen könnte, hier meine Möglichkeit, wie ich das in der Praxis lösen würde.

Ich hab's ja auch ähnlich gelernt, ebenso das schweißen, Gewinde schneiden udgl.

Im Grunde gäbe es ja eine einfache Lösung.

Die Kerbe der Grundplatte einfach vergrößern und die Halterung so zurechtbiegen, dass sie auf dem dicken Teil aufliegt, auf dem Bolzen das Gewinde nachschneiden, so lange es sein muss um wieder Beilagscheibe und Mutter anbringen zu können.

Dadurch das die Grundplatte ja zuerst von hinten nach vorne eingehängt werden muss um sie dann mit den vorderen 2 Schrauben zu fixieren, hält die Platte ja wie zuvor auch von selbst.

2021-12-23-18-07-38.jpg
 
auf dem Bolzen das Gewinde nachschneiden,
Ich erinnere mich dunkel, dass das Federbeinauge 13,5 mm im Durchmesser hat.
Das bedeutet, dass der Bolzen ~13 mm hat. Da schneidet man nicht "mal eben so" ein 10er Gewinde drauf.

Wie schon gesagt, ich würde in den Bolzen ein M6er Gewinde hineinschneiden und mit endfester Schraubensicherung einen Stehbolzen hineinschrauben.
Ob es Stehbolzen gibt, die auf einer Seite ein M6- und auf der anderen ein M10-Gewinde haben, weiß ich nicht genau (meine aber, so etwas schon gesehen zu haben). Notfalls kann der spanabhebende Betrieb um die Ecke sicherlich helfen. Alternativ kann man auch eine Gewindebuchse innen M6->außen M10 (ebenfalls endfest verklebt) aufschrauben.
Und ein wenig Obacht: mein Werkstatt-Onkel erzählte mir neulich, dass das M10 Gewinde eine 1,25er Steigung hat. Es ist also kein Standard-M10 x 1,5-Gewinde!
 
Ich erinnere mich dunkel, dass das Federbeinauge 13,5 mm im Durchmesser hat.
Das bedeutet, dass der Bolzen ~13 mm hat. Da schneidet man nicht "mal eben so" ein 10er Gewinde drauf.

Wie schon gesagt, ich würde in den Bolzen ein M6er Gewinde hineinschneiden und mit endfester Schraubensicherung einen Stehbolzen hineinschrauben.
Ob es Stehbolzen gibt, die auf einer Seite ein M6- und auf der anderen ein M10-Gewinde haben, weiß ich nicht genau (meine aber, so etwas schon gesehen zu haben). Notfalls kann der spanabhebende Betrieb um die Ecke sicherlich helfen. Alternativ kann man auch eine Gewindebuchse innen M6->außen M10 (ebenfalls endfest verklebt) aufschrauben.
Und ein wenig Obacht: mein Werkstatt-Onkel erzählte mir neulich, dass das M10 Gewinde eine 1,25er Steigung hat. Es ist also kein Standard-M10 x 1,5-Gewinde!
Japp, gäbe es auch.
Danke für die Info 🙂

Eigentlich kenne ich ja einen ehemaligen Motorrad Rennfahrer, der auch immer mein Auto macht, aber den belästige ich erst, wenn es mal heißt: sorry, keine Garantie und Gewährleistung mehr 😅

Der hätte schon zig Jahre Erfahrung und gerade im Cross Sport kommt sowas sicher öfter mal vor.

Derzeit sind mir da noch die Hände gebunden und vertraue mal auf den Händler 😉
Ergänzung ()

Du bist ein Tier! - das erklärt vieles...;)
Ach, das schiebt sich ganz leicht, Bremse und Klötze raus, die ersten Zentimeter schwitzen und Schmerz unterdrücken, bei total ebenen Schienen geht das schon. 😅
 

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👍👍👍
Zu Video 1:
Sehr sehenswertes Video!






Von dem "Soundtrack" mal abgesehen...
Ergänzung ()

Nachtrag (zu Video 2):
Wenn wie im aktuellen Fall das Gewinde abgbrochen ist würde ich diese "einfache" Lösung vorziehen.:)
Wenn Gerät vorhanden
Das wird im vorliegenden Fall nicht funktionieren.
1. ist es fraglich, ob man mit dem Gerät überhaupt an "Masse" kommt
2. müsste man den Rahmen an der entsprechenden Stelle entlacken
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon gesagt, ich würde in den Bolzen ein M6er Gewinde hineinschneiden und mit endfester Schraubensicherung einen Stehbolzen hineinschrauben.
So würde ich es auch machen, 10mm tief rein bohren, M6 rein schneiden und einen Stehbolzen einkleben. Ein Bolzen lässt sich leicht aus einer M6 Schraube selbst anfertigen.

Zur Entstehung des Schadens meine ich, zu fest angezogen oder Materialfehler, dies weiß nur der Hersteller des Schadens oder ein Gutachter zu beurteilen.

Willy
 
Was spricht dafür, Materialversagen i.e. Verwendung minderwertigen Stahls auszuschließen?

Es erscheint mir auffällig, wenn eine Halterung, welche darauf ausgelegt ist, die dynamische Belastung durch das Federbein (bei der Rayburn auch noch durch Teile des Fahrergewichts) zu tragen, von alten Männern mit dem Schraubenschlüssel abgerissen werden kann.
Einfache Erklärung : Kleine Mütze , aber Puffärmel.....🤡
 
Lunker o. Blasen sind bei Stangenmaterial auszuschliessen , das Material wird ja gewalzt und nicht gegossen .
Die gleichmässig raue Bruchfläche auf den Bildern ist auch eindeutig ein Gewaltbruch , ich hatte beruflich mit Werkstoffanalysen zu tun (Prüflabor eines renom. Unternehmens).
Natürlich ist Schweissbolzen bestimmt nur Baustahl (wie der Rest des Rahmens auch ) aber das Gewindestück ist einfach abgedreht worden .
 

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